Game: The Hidden Below
Entwickler:
Software Enterprises / Ikarion
Plattform: PC
Genre: Action / Shooter
Release: 1994
The Hidden Below - Doom lässt grüßen
3D-Dungeons mit texturierten Wänden, in denen gar schröckliche Monster lauern - 1994 war die Zeit, in der Shooter wie Doom Hochkonjunktur hatten, blöderweise aber meist bei uns auf dem Index standen. Weil die Jugend ja sofort nach einmaligem Spiel auf der Straße Amok laufen würde, so die Annahme der Politiker. Die zwar selber nie einen Shooter nur aus der Nähe gesehen hatten, aber ... so was weiß man eben. Aber das ist eine andere Geschichte. Zurück zu The Hidden Below, das damals in Deutschland zur richtigen Zeit kam. Entwickelt wurde es nicht von Kingsoft/Ikarion selber, sondern von Soft Enterprises aus Kassel (für die ich ein paar Jahre später dann auch die Soundtracks für das düstere Topdown-Actiongame "Project Paradise" (1997) und einige zusätzliche Sachen für "Battle Race" (1995) machte.
Zwischen 1991 und 2003 hatten die pro Jahr ein Spiel herausgebracht. Neben den erwähnten Titeln, an denen ich beteiligt war, waren Sachen dabei wie Oil Tycoon, Xmas Carnage oder Dragon Farm. Vielleicht hat der ein oder andere von Euch ja schon mal davon gehört.
Mein Job bei "The Hidden Below"
Die Musik zu "The Hidden Below" war bereits fertig (die stammte von Dynamic Soundworx / Andreas Heitmann), damit hatte ich dann nichts zu tun. Das hätte ich auch zeitlich nicht geschafft, da ich zu der Zeit schwer mit Flink beschäftigt war. Projektleiter Norbert (Beckers) hatte mich lediglich mit der Produktion von ein paar zusätzlichen Sprachsamples beauftragt. Sein Schreiben habe ich heute noch (ich hebe anscheinend echt alles auf). Bei dem drei Dinge erwähnenswert sind: Trotz des Absenders "Ikarion Software" nutzt Norbert noch das alte Kingsoft-Briefpapier auf (der Mann war eben sparsam), ich hatte tatsächlich noch ein Faxgerät (gibt es die überhaupt noch?) und Norbert hat mich damals tatsächlich noch gesiezt. Weniger erwähnenswert das "Honorar: Schaun mer mal", denn ich hatte eigentlich immer erst mal angefangen zu arbeiten und mir erst viel später um die Bezahlung Gedanken gemacht. Ein guter Geschäftsmann war ich wirklich nie.
Wenn ich so in die alten Aufnahmen reinhöre, so stelle ich fest, dass ich den beauftragten Detektiv nicht selber gesprochen hatte. Vermutlich, weil meine Jugendradio-erprobte Stimme (1Live, HR XXL, You FM, MDR Jump, MDR Sputnik) so gar nicht nach dem geforderten Bogey klingt. Gut, die Stimme, die es dann ins Spiel geschafft hat, eigentlich auch nicht. Aber ob ich da jemanden beauftragt hatte oder ob Soft Enterprises sich darum gekümmert hatte, weiß ich nicht mehr. Infos dazu also gerne an mich, ich trage das dann nach. Aber die Aliens in dem Spiel - das bin ich :-)
Für die Verfremdung von Stimmen bastelte ich damals noch per Hand mit VST-Effekten und Sound Forge, ab 1996 dann setzte ich dafür den Voice Transformer von Boss ein, den "Roland VT-1". Ein ziemlich leistungsstarkes Gerät, mit dem man vom Roboter bis zu Darth Vader so ziemlich alles hinbekommt. Weshalb ich inzwischen auch den VT-3 und den VT-4 dazu gekauft habe, beide ungleich leistungsfähiger als der Erstling. Von dem Kram kann man wirklich nie genug haben.
Darum geht es in "The Hidden Below"
"The Hidden Below ("THB") involves finding a large army of evil aliens under a factory, and sending them back to where they came from.
The custom built engine used for the game, the "VR-6" engine, can be described as a hybrid of the "Wolf3D" and "Doom" engines, in some ways more advanced than the later but in some ways being more akin to the former.
Features in THB include VGA graphics, several resolutions with the ability to set height and width separately (80/160/320x240/400), stairs, diagonally angled walls, slopes, teleporters, switches, damaging terrain, controllable security cameras, crouching, light levels, flickering lights, rendered cut scenes, targeting assist’s, auto map providing pickups, ambient sounds and the ability to look up and down. The game also keeps a score and displays the best on a high score table.
In terms of content, THB has 20 large levels with radically changing texture themes, 40 different opponents with individual AI (though this includes a number of re-coloured opponents) and 14 different weapon systems.
The run and gun in THB is considerably slower paced than the above mentioned games, relying more on each individual bad guy being of high toughness and limited amounts of health pickups, rather than large numbers of foes.
The visuals of THB are a little disjointed having been done in several different styles from gritty to cell shaded, digitized to hand drawn etc.
The sound is stated as being 16bit, though the game actually has three different quality settings for sound effects." (Moby Games)
Das fällt mir dabei auch noch ein:
2001 hatte ich das Spiel "Der Schuh des Manitou" von Soft Enterprises (mit dem ich nichts zu tun hatte) im Rahmen meines Jobs als Gamechecker bei 1Live (WDR) komplett verrissen. Es war einer meiner besten, unterhaltsamsten Verrisse in meiner nun fast 30jährigen Historie als ARD-Spieletester. Sorry dafür Jungs! Und sobald ich den Mitschnitt hier finde, stelle ich ihn hier online, versprochen. Damit ihr auch was zu lachen habt.
So urteilte damals die Presse
"Monster metzeln in 3D-Dungeons - ohne Blut, aber mit ein paar neuen Ideen und viel Atmosphäre" - PC Joker, Oktober 1994, 76%
Das komplette Review findet ihr hier:
"^Die Ansätze sind wirklich gut, doch dann versumpft THB schnell im Pixelbrei (...) Trotzdem fesselt das Spiel nicht richtig vor dem Monitor. Dazu wirkt THB zu unausgereift" - PC Player, Oktober 1994 - 58%
Das komplette Review findet ihr hier:
"Mit furchterregenderen Gegnern, einem Plus an Geschwindigkeit und einem etwas gewitzterem Leveldesign hätte man THB und das große Vorbild problemlos in einem Atemzug nennen können." - Power Play, September 1994, 62%
Das komplette Review findet ihr hier:
Intro & Gameplay
Level 1
Links
Soft Enterprises bei Mobygames: https://www.mobygames.com/company/soft-enterprises-gmbh