Review 210221 Super Mario 3D World + Bowsers Fury

Super Mario 3D World + Bowser's Fury

Von Katzen und Monstern

Die Wii U war Nintendos größter, weil wohl auch einziger echter Konsolenflop. Bis Ende 2016 wurden gerade mal 13,5 Millionen Exemplare verkauft – 5x weniger als vom 3DS. Dabei wurden weniger als 100 Mio. Games für die Wii U verkauft. Unter 200 Mio. geht für Nintendo eigentlich gar nichts Anfang 2017 stellte Nintendo dann auch die Produktion der Wii U weltweit ein. Die Top 3 Wii U-Titel waren Mario Kart 8 mit 8,2 Mio., New Super Mario Bros U mit 5,6 Mio. und – knapp dahinter – Super Mario 3D World mit 5,5 Mio. verkauften Games. Und genau der wurde nun – acht Jahre nach dem Original und passend zum 35jährigen Dienstjubiläum des Firmenmaskottchens – unter dem Titel „Super Mario 3D World + Bowser‘s Fury“ für die Switch neu aufgelegt.

(Copyright: Nintendo)
Wieder nur so eine lahme Portierung?

Nun stehen Wii U -Portierungen für die Switch ja nicht unbedingt in dem Ruf, sonderlich innovativ zu sein. Fast immer beschränkte sich Nintendo bisher darauf, die Teile grafisch etwas über zu polieren und vielleicht noch hier und da ein klitzekleines Extra einzubauen – Beispiele dafür finden sich inzwischen genug. So viel sei hier schon mal vorweg genommen: Bei Super Mario 3D World ist das zum Glück anders. Zum einen, weil es hier mit „Bowser‘s Fury“ eine komplett eigenständige Zusatzkampagne gibt, die separat über das Hauptmenü gestartet werden kann und die schon fast alleine ihr Geld wert ist. Zum anderen, weil der früher nur lokal verfügbare Koop-Modus nun auch online gespielt werden kann.


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Bowser‘s Fury: Die Story

Starten wir mal mit dem neuen Kapitel, Bowser‘s Fury. Das könnt ihr auch zuerst spielen, weil es inhaltlich eine eigene, abgeschlossene Handlung besitzt. Wobei „Handlung“ und „Mario“ in einem Satz schon ziemlich gewagt ist. In diesem Fall wurde aber ausnahmsweise nicht Prinzessin  Peach entführt, sondern die idyllische Samtpfotenküste von einem schwarzen Schleim bedroht. (Schleim? Idylle? Erinnert doch an Mario Sunshine). Dahinter steckt natürlich Bowser, bzw. seine noch bösere Version, der Wut Bowser. Das ist selbst Sohnemann Bowser Junior unheimlich, weshalb er Mario bei dessen Bekämpfung hilft.

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Katzen und Monster

Die offene Spielewelt, die aus mehreren Inseln besteht, steht hier ganz im Zeichen der Katze. (nein, ich werde die weder  "Fellnasen" noch "Stubentiger" nennen. Wer so was sagt, sagt auch "Datenautobahn" zum Internet. Oder Sachen wie „Supi“. Voll peinlich). Alles wurde hier katzifiziert, selbst Pflanzen und Wolken haben spitze Ohren. Bis auf Bowser. Der präsentiert sich als Godzilla-mäßiges Monster mit rot leuchtenden Augen. Um ihn zu bekämpfen und die Inseln einzeln zu befreien, müsst ihr Katzen-Insignien sammeln. So was wie die sonst üblichen Sterne, nur ebenfalls katzifiziert. Habt ihr genug davon gesammelt, läutet ihr eine riesige Katzenglocke, die es auf jeder Insel gibt und der Bossfight gegen den Wut Bowser startet.            

Dazu verwandelt sich Mario in eine- das werdet ihr nie erraten – in eine Riesenkatze, schleudert Lavabrocken und stampft auf Bowser ein, bis er klein beigibt und sich verzieht. In den 35 Jahren von Mario-Bossfights gehören die hier klar zu den beeindruckendsten! Aber auch sonst habt ihr einiges zu tun im Katzen-County. Das von seiner Machart her tatsächlich ein wenig an Mario Sunshine erinnert, ohne Oberweltkarte, Hubwelt oder Sandbox-Arealen. So erkundet ihr die offene 3D-Welt, sammelt Münzen, plättet Gegner, nutzt die üblichen Power-Items, verwandelt euch in Katzenmario oder Feuerklempner, öffnet Käfige und entgeht Bowsers gelegentlichen Wut-Attacken, der euch zwischendurch immer wieder mal mit Feueratem und Lava attackiert. Übrigens dann die einzige Möglichkeit, bestimmte Blöcke im Spiel zu zerstören.

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Das ist neu oder anders

Neu ist, dass ihr Items wie Pilz, Blume oder Glocke jetzt auch gesammelt mit euch führen und bei Bedarf einsetzen könnt, was das Spiel deutlich leichter macht. Was aber nicht bedeutet, dass Bowsers Fury jetzt übermäßig einfach wäre: Besonders einige Jump & Run-Abschnitte sind da schon ziemlich anspruchsvoll. Einen Vierer-Koop wie im Hauptspiel gibt es hier zwar nicht, doch kann zumindest optional ein zweiter Spieler die Steuerung von Bowser Jr. übernehmen und hier und da ins Geschehen eingreifen – etwa Gegner angreifen oder Mario mit Items versorgen. Spielt ihr alleine, könnt ihr festlegen, wie sehr euch Bowser Jr. helfen soll.

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Fazit Bowser’s Fury

Es dauert rund 5-6 Stunden, bis ihr alle notwendigen 50 der 100 vorhandenen Katzen-Insignien gesammelt  und Bowser besiegt habt. Wollt ihr auch noch alle Geheimnisse der Katzeninseln lüften (und davon gibt’s eine Menge) dürft ihr noch einmal einige Stunden extra investieren. Von der Spielzeit her also fast ein echter Vollpreistitel.Spielerisch ist das eine durchaus nette Ergänzung zum Hauptspiel (das wir uns gleich natürlich noch näher anschauen wollen). Das häufige Auftauchen von Bowser nervt mit der Zeit ein wenig, auch grafisch ist das nicht immer ganz knusper (vor allem die Framerate stottert zuweilen ein wenig), aber sonst: Gutes Leveldesign, nette Katzengimmicks, fette Bossfights: Ja, das hat schon was.


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Super Mario 3D World

Super Mario 3D Worlddagegen dürfte – zumindest der Handvoll Wii U-Nutzern – bekannt sein. Auch hier ist Bowser der Bösewicht, hat aber ausnahmsweise nicht Peach, sondern sieben Feen-Prinzessinnen entführt. Der Mann scheint sich auf Blaublüter spezialisiert zu haben. Anyway – auch in diesem Fall eilen nicht GSG 9 oder Navy Seals, sondern der Nintendo-Klempner und seine Freunde zur Hilfe. Was das Leveldesign angeht, gehört Super Mario 3D World zu den besseren der da ohnehin schon gut aufgestellten Mario Games. Auch wenn die Meinungen da durchaus auseinander gehen. Von der Spielbrettartigen Oberfläche geht es ab in die rund 100 überschaubar großen Level der insgesamt acht Welten, wobei euer Move-Repertoire im Vergleich zu Galaxy zwar etwas beschränkter, aber immer noch sehr umfangreich ist.


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Es gibt viel zu tun
 
Da schliddert ihr über zugefrorene Seen, seid als Schatten an der Wand unterwegs, hüpft, springt und klettert und verwandelt euch in Tanooki, Boomerang oder Katzenmario oder vervielfacht euch mit Hilfe des Kirsch-Items. Und da ihr als Katze auch extremst gut klettern könnt, geht’s da in den Leveln auch schon mal schön in die Höhe. Wer die Wii U-Version bereits gespielt hat, wird hier nichts Neues entdecken, das Leveldesign wurde 1:1 übernommen, ist aber trotzdem – dank enormer Abwechslung und den vielen kleinen Überraschungen – noch immer wieder spaßig. Da rauscht ihr auf dem Rücken eines kleinen Dinos durch Wasserwelten, es gibt Autoscroller, Speedrun-Abschnitte oder Schlittschuhfahrten, Geisterhäuser, Wüstenareale, Winterwelten, Strände, einen Zirkus oder die drehbaren 3D-Toad-Areale und einen neuen Fotomodus. Selbst auf der ja sonst eher ruhigen Oberwelt ist einiges los. Da findet ihr versteckte Areale, kleine Extra-Level oder Lotterien.


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Alt & Neu

Im Multiplayer ist das jetzt auch online möglich, eine Switch-Online-Mitgliedschaft vorausgesetzt. Zur Auswahl stehen neben Mario auch Luigi; Pilzkopf Toad und Peach, später kann dann auch noch Rosaria ausgewählt werden. Gemeinsam macht Super Mario 3D World gleich noch  mal so viel Spaß, egal, ob ihr euch gegenseitig helft und durch die Level tragt oder euch gegenseitig das Leben schwer macht. Unverändert in der Switch-Version sind leider auch die zuweilen ungünstige Kameraposition und die etwas lahmen und sich wiederholenden Bosse. Das hätte Nintendo dann gerne noch fixen dürfen. Dass das Game insgesamt etwas zu einfach ist (nur gegen Ende zieht der Schwierigkeitsgrad merklich an) dürfte wohl nur die Spieleprofis stören, für Gelegenheitszocker ist das wunderbar.


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Grafik und Sound

Grafisch wäre auf der Switch sicher noch mehr drin gewesen. Hier und da ist das etwas texturarm und wirkt aus der Entfernung verwaschen, aber insgesamt doch sehr ansehnlich und detailverliebt – lassen wir die kleinen Kameraprobleme und die gelegentlichen Framerate-Einbrüche mal außen vor. Der orchestrale Soundtrack hat wie immer Ohrwurmqualitäten, während die Heavy-Einlagen bei Bowser zwar ungewöhnlich, aber höchst passend sind.


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 Fazit

Auch fast acht Jahre nach der Erstveröffentlichung weiß Super Mario 3D World noch immer gut zu unterhalten, es ist einfach zeitlos gealtert. Der Online-Koop ist gerade in den Zeiten der Kontaktbeschränkungen Gold wert, das zusätzliche Bowser‘s Fury mehr als einfach nur eine nette Zugabe. Auch wer das Game auf der Wii U damals schon gespielt hatte, sollte sich die Neuauflage für die Switch noch einmal gönnen – es lohnt sich.

Game: Super Mario 3D World + Bowser’s Fury

Genre: Jump & Run

Release: 12.02.2021 (Switch)

Entwickler/Publisher: Nintendo

USK: ab 6

Sprachausgabe/Texte: - /Deutsch

Webseite: https://www.nintendo.de/Spiele/Nintendo-Switch/Super-Mario-3D-World-Bowser-s-Fury-1832228.html

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