World War Z
Zombies! Wollt Ihr ewig leben?
Irgendwie ist das Zombie-Thema doch inzwischen durch. Walking Dead wankt schon lange thematisch auf der Stelle, und Games zu dem Thema hatten wir nun mehr als genug. Ok, ein weiteres Left 4 Dead würden wir ja noch nehmen, aber sonst? Aber nun gibt’s doch noch ein weiteres Zombie-Game. Das basiert auf dem sechs Jahre alten gleichnamigen Film – allerdings ohne dessen Story und ohne Brad Pitt. Deshalb: Brauchen wir das denn wirklich?
(Copyright Focus Home Interactive)
Mehr Zombie geht nicht
Ziemlich sicher wird das Game World War Z in späteren Jahren nicht wegen seiner ausgefeilten Spielemechanik in Erinnerung bleiben, sondern als das Spiel mit den größten Zombiehorden. Denn was euch die Entwickler von Mad Dog Games an Massen von Untoten um die Ohren schlagen, ist schon bemerkenswert. Die wälzen sich teilweise zu hunderten durch die Malls – genauer: Bis zu 500 sind technisch möglich -, fallen übereinander, stürzen wie Lemminge die Balkone hinunter, kriechen, krabbeln, wanken und taumeln wie ein einziger gewaltiger Todbringender Organismus und haben nur ein Ziel: Euch. Ja, da kann einem schon mal mulmig werden.
(Copyright Focus Home Interactive)
Wenig Story, vier Schauplätze
Nun basiert das Game zwar auf dem gleichnamigen Film, hat aber weder die Rechte an den Schauspielern noch an der Romanhandlung. Und übernimmt so dann einfach mal das Konzept der Zombiemassen und den daraus resultierenden Horror. Und macht zumindest das schon mal ziemlich gut.
An vier Schauplätzen – nämlich New York, Moskau, Tokio und Jerusalem – gibt es jeweils mehrere, recht simpel gestrickte Missionen, die meist darauf hinauslaufen, Überlebende zu retten oder zu schützen, Wellen von Zombies abzuwehren oder den eigenen Arsch in Sicherheit zu bringen.
Die vier Szenarien unterscheiden sich recht deutlich voneinander, zudem gibt’s jedes Mal auch ein neues Heldenquartett und unterschiedlich aggressive Gegnertypen. Für Abwechslung ist in dieser Hinsicht jedenfalls gesorgt. Die hauchdünnen Storyfetzen hingegen kann man komplett vergessen, und auch die blassen Akteure sind einem komplett egal.
Im Quartett noch schöner
Gespielt wird Koop zu viert. Wer lieber alleine zockt, kann das Team auch mit Bots auffüllen, die ihren Job ganz ordentlich machen, aber menschliche Mitspieler nicht ganz ersetzen können. Mit denen es dann auch mehr Bock macht – in den höheren Leveln helfen Taktik und Absprachen via Teamspeak oder Kurzbefehl ungemein weiter.
Wichtig ist auch, die richtigen Klassen an Bord zu haben, wie Schütze, Medic, Slasher, Exterminator oder Nachschub-Fixer. Die Klassen lassen sich Leveln und mit Zusatzperks ausrüsten. Wechseln wir das Szenario und die Figur, werden Perks und Level mitgenommen, gut so.
Auch das Waffenarsenal lässt sich upgraden, weshalb man immer bemüht ist, in dem Zombiechaos Statusboni zu sammeln. Das umwandeln der gesammelten Boni und Upgrades ist allerdings furchtbar umständlich und nimmt da ein wenig den Spaß raus. Das hätte man eleganter lösen können.
(Copyright Focus Home Interactive)
PvP geht auch
Neben dem Koop-Modus gibt’s auch noch PvP-Modi: Zum Beispiel vier gegen vier, wo dann die Zombies Jagd auf beide Teams machen. Wenn man es geschickt anstellt, lassen die sich aber auch gezielt auf das die anderen hetzen, das kann schon ganz spaßig sein.
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Leider nicht fehlerfrei
Im Test gabs einige fette technische Probleme. So waren die Server erst gar nicht zu erreichen oder überraschten immer wieder mit Verbindungsabbrüchen, auch grafisch gab es einige unschöne Bugs mit hängenden Figuren und nicht zuletzt schwächelt auch die KI gerne mal.
(Copyright Focus Home Interactive)
Fazit
Ihr werdet World War Z recht flott durch haben. Nach gut 4-6 Stunden ist Schluss mit Kampagne. Das Game hat einige große Momente, vor allem die sich drängelnden und türmenden Zombiehorden sind der absolute Knaller. Außerdem sorgen die Klassen und Skilltrees für einen Extra-Motivationskick. Wer nicht wahnsinnig viel an spielerischer Abwechslung oder tiefgreifender Story erwartet und sich mit den technischen Macken arrangieren kann, wird ganz ordentlich unterhalten. Das ist kein neues Left 4 Dead, aber immerhin ein ganz spaßiger Zombie-Koop-Shooter.
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